Also, völlig klar: Es gibt keinen. Die Logik gibt nichts her als Vergänglichkeit von allem. Nichts bleibt am Ende, also lohnt es sich auch nicht, für irgendwas zu leben, etwas zu schaffen, zu erreichen, nichts. Ende der Abhandlung.
Kommen wir zu den Gefühlen: Die Angst hält uns davon ab, uns direkt in den Tod oder seine Nähe zu befördern. Trauer, Leid – keine echten Gründe zu leben. Dann gibt es noch Freude, Spaß, Glücksgefühle, die uns dazu bringen, nach ihnen zu streben. Eine reine Abwägung, wieviel Mühe wir auf uns nehmen, um ein bestimmtes Maß davon zu erreichen. Auch hier ganz schnell: Ende der Abhandlung erreicht.
Dann bin ich auf ein „Gefühl“ gestoßen, das irgendwie außen vor ist: Ich nenne es mal Liebe. Nicht Verliebtheit, oder die Liebe zu einer Person, die sich in teils extremen Verlustängsten äußert. Nein, dieses eher abstrakte Gefühl, unmöglich zu beschreiben, diese Liebe bezieht sich auf nichts, oder auf alles. Sie kann mich immer und überall begleiten, egal, ob ich was tue oder nichts tue, ob ich allein bin oder in Gesellschaft.
Ich bin mir nichtmal sicher, ob ich sie „Gefühl“ nennen kann (darum die Gänsefüßchen). Aber ich nehme sie wahr, darum die Umschreibung.
Da es also sonst nichts anderes gibt, was dem Leben Sinn geben könnte, was sinnvoll ist, bleibt nur das!
Und es ist ein guter Grund zu leben.